Die große Revolution
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Doch die Zeit ging dahin – im Fluge.Und zwanzig Jahre nach der großen Ratssitzung, in der das erdmännische Soldatentum so wichtig gemacht wurde, hatte man wieder mal ein anderes Bild vom Erdball; der sah jetzt so aus, als wenn endlich alles gründlich verrevolutioniert werden sollte.
Knéppara sagte feierlich:
»Es können sich Wunder auf der Erde ereignen! Photographieren wir besonders die Tageszeitungen!«
Das geschah denn auch.
Aber dabei kam was Schönes zutage.
Bekanntlich war es die Absicht der irdischen Friedensfreunde schon vor zwanzig Jahren gewesen, die Tagespresse auf ihre Seite zu ziehen; diejenigen Zeitungen, die von den Friedensfreunden tüchtig bezahlt bekamen, taten natürlich alles mögliche für die Verbreitung der Friedensideen – aber die andern Zeitungen, die nach ihrer Meinung nicht genug für ihren Schlund kriegen konnten, taten bald alles mögliche zur Verbreitung der Kriegsideen – und verstanden es, ihre Leser durch kriegerische Alarmartikel und tägliche Mordsgeschichten so zu verrohen, daß es in kurzem gradezu als Vaterlandsverrat betrachtet wurde, wenn jemand seine Kinder nicht schon im zarten Alter von zehn Jahren militärisch drillen ließ – wofür es viele staatliche Erziehungsanstalten gab, die das Drillen ganz umsonst besorgten.
Und so erfuhr der Militarismus auch durch die Tagespresse nur eine Steigerung seiner Kraft, was allerdings zur Folge hatte, daß die Erdleute überall geneigt waren, große Revolutionen zu arrangieren.
Und so wurde manches anders – ganze Reihen von Potentaten wurden abgeschafft – aber die stehenden Heere wurden keineswegs abgeschafft.
Die von den Regierungen gut bezahlte Tagespresse sorgte dafür, daß das Interesse am Heerwesen nicht wieder erschlaffte. Aller Hohn und Spott von seiten der Friedenspartei nutzte gar nichts; die Soldaten lachten die Friedensleute einfach aus und drückten ihnen öfters die Hände und sagten freundlich:
»Ihr habt das meiste zu unserm Wohlsein beigetragen. Wenn Ihr nicht so viel auf das Soldatenwesen geschimpft hättet, so lebten wir heute noch so schlecht wie die armen Stiefelputzer, die vor zwanzig Jahren dienten. Jetzt leben wir einen Herrentag!«
»Sehr gut!« sagte Loso, als er das in den hellen Museumsgrotten las,» wir werden sicherlich siegen; ein Wunder kann sich ja, wie Knéppara sehr richtig äußerte, immer noch ereignen. Verlieren wir nur den Mut nicht; die Erdmänner verlieren ihn auch nicht.«
Und als nun dreißig Jahre nach der entscheidenden Ratssitzung ins Land gegangen waren, da fiel es allen Erdfreunden sehr sauer, noch fürderhin auf Abschaffung des irdischen Militarismus zu hoffen; grade die Bekämpfung des Militarismus von seiten einzelner Erdmänner hatte diesen erst recht stark gemacht- und es machte sich auf Erden schließlich die Meinung geltend, daß grade die Bekämpfer des Soldatentums die gemeingefährlichsten Leute seien.
Und dieses letztere stimmte – denn eine Sache, gegen die man kämpft, beeinflußt das innere Wesen des Kämpfenden im Sinne der bekämpften Sache; der Kampf gegen die Roheit verroht mehr als jeder andre Kampf; die Bekämpfer des Verbrechertums werden die größten Verbrecher; und der Kampf gegen die Verrücktheit macht selbst das bißchen reine Vernunft in uns zu einer ganz verrückten Sache.
Das Uniformwesen aber nahm auf Erden immer mehr überhand, und es war tatsächlich herzlich langweilig, diese wohlbewaffneten Erdvölker, die sich ewig und immer nur an die Gurgel packen wollten, noch länger anzusehen – statt anzuspeien.
Und viele Mondmänner bedauerten bereits, daß das große Fernrohr den dummen Erdmännern eine so große Wichtigkeit verliehen hatte.
»Die Erde«, sagte Knéppara, »ist tatsächlich ein langweiliger unsympathischer Stern.«
Dieses Bekenntnis machte natürlich großes Aufsehen.
Und viele Weltfreunde bedauerten jetzt lebhaft, daß der Beschluß der Ratssitzung unveränderliche Gültigkeit behielt.
Alle wurden von großer Ungeduld gepeinigt; die Weltfreunde sehnten sich nach dem großen Rohre, und die Erdfreunde hatten an dem durchweg ekelhaften Gebaren der Erdvölker keine Freude mehr, da alle Hoffnung auf ein Besserwerden der irdischen Zustände wie eine Albernheit aussah.
Und die Weltfreunde machten am Himmel so viele neue Entdeckungen, die immer wieder die Sehnsucht nach dem großen Teleskope fast ins Krankhafte steigerten.
Auf einer nicht allzu weit entfernten Kreisring-Sonne hatte man große Lebewesen entdeckt, die bei den kolossalsten Temperaturen ganz friedlich und ohne Kämpfe nebeneinander lebten.
»Es ist«, sagte Zikáll, »ein großer Irrtum, wenn man annimmt, daß friedlose kriegerische Zustände auf sehr vielen Sternen zu finden seien. Es ist doch ein bodenloser Stumpfsinn, wenn man sich ein erhöhtes heftiges Pulsieren des Lebens immer als Begleiterscheinung von Kampf und Vernichtung denkt. Zustände, wie wir sie auf der Erde kennenlernen, gibt es wohl noch an verschiedenen Punkten des uns bekannten Weltenraums – aber diese Unglücksstätten sind irdischen Pestbeulen vergleichbar – seltsame Ausnahmezustände – einfache Abnormitäten.«
»Daher habe ich mich«, versetzte Knéppara, »auch so leidenschaftlich mit der Erde beschäftigt. Ich will doch hinter die Ursache kommen, der derartig abnorme kranke Zustände ihr Dasein verdanken – so was muß doch Gründe haben. Es muß doch was dahinter stecken.«
Mafikâsu sagte da errötend:
»Ich kann mir nicht denken, daß Lebewesen, die sich gegenseitig töten und verspeisen, irgendeine Spur von höheren Zwecken verfolgen könnten. Es gibt im Weltraum ohne Frage unsäglich viele Kreaturen, deren Erhaltung nicht beabsichtigt werden kann; daß aber was hinter solchen Mistexistenzen stecken könnte – das will mir gar nicht recht einleuchten; wir sehen doch, daß die Gestorbenen da unten nicht wiederkommen.
« Knéppara lächelte und sagte still:
»Vielleicht ist all das Leben, das wir auf der Erdoberfläche wahrnehmen, nur ein Scheinleben, das ein andres Leben, das unter jenem steckt, verdecken und vielleicht auch schützen soll. Vielleicht führen die Erdmänner schon ein ganz andres Leben in ihrem Schlafe. Vielleicht wissen sie noch gar nicht, daß sie ein Doppelleben führen. Vielleicht geht schon etwas andres in ihnen vor, wenn sie das tun, was wir da unten sehen. Das Doppelleben der Erdmänner kann auch noch viel komplizierter sein. Was sie Traumleben nennen, könnte vielleicht bloß ein Teil ihres andren Lebens sein. Die Mondmänner leben nicht im Schlafe – aber die Erdmänner müssens doch; sie reden doch genug von Dingen, die ihnen im Schlafe kommen – und die sie Träume nennen. Wir Mondleute kennen ja so was nicht. Vielleicht empfinden die Erdleute in ihrem Traumleben die feineren Ätherwellen eines besseren vollkommenen Lebens. Wir brauchen das Traumleben wohl nicht- weil wir in unsrer Leibfassung schon das Vollkommene haben – und daher kennen wir auch das bessere l.eben der Erdmänner nicht – diese haben dafür wohl noch keine Worte gefunden.«
»Das erinnert mich«, sagte Mafikâsu nach langer langer Pause, »an eine neue Art von Kometen, die wir in einem sehr hellen Nebelflecke beobachtet haben. Da entstehen aus einem Kometen, der Glaskörper hat, in einem Augenblicke mehrere, und die kreisen dann umeinander und können sich jederzeit wieder vereinen. Ich bin überhaupt der Meinung, daß so einfache Lebewesen, wie es die Mondmänner sind, nur sehr selten im Raume zu finden sein dürften. Ich nehme wenigstens an, daß wir, wenn wir von unsrem Verhältnis zu unsrem Stern absehen, einfach sind und nicht ein Doppelleben führen. «
»Vergessen wir nicht«, sagte Zikáll, »daß wir zwei Rasibéffs und zwei Nadûkes und zwei Klambátsche haben. Und es wäre wohl sehr wichtig, zu hören, was diese drei oder sechs Personen zu dem, was Mafi meinte, sagen.«
Und man unterhielt sich am nächsten Morgen mit den beiden Rasibéffs – und zwar mit jedem einzeln:
Und es war merkwürdig, daß beide die Empfindung hatten, ihr andres Ich sei sowohl in ihnen – wie auch so außerhalb ihrer Natur, daß es sie immer ganz umschlossen hielte.
Dasselbe sagten auch die beiden Nadûkes und die beiden Klambátsche.
Aber alle sechs fühlten sich, obgleich ihnen das Verhältnis zu ihrem Nebenmann sehr geheimnisvoll erschien, trotzdem als einfach Naturen; sie empfanden ihr andres Ich zuweilen nur als eine Art Brusterweiterung.
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Als nur noch zehn Jahre bis zur Entscheidung hin waren, da machte der große Loso eine Entdeckung, die den Mondvölkern mal wieder einen fürchterlichen Stoß gab:Loso hatte einfach in einem photographierten irdischen Amtsblatte die Nachricht gelesen, daß ein Staat der Erdmänner, der über hundert Jahre die allgemeine Wehrpflicht anerkannte, diese ganz einfach abgeschafft habe – da seine Regierungsmänner überzeugt waren, daß sie in absehbarer Zeit von feindlichen Nachbarn nicht angegriffen werden könnten.
Weshalb dieser alte Militärstaat seine Stellung auf Erden für so unantastbar hielt – das stand in dem Amtsblatt nicht drin aber ein Staat hatte den Militarismus tatsächlich abgeschafft – das genügte ja.
Und Knéppara konnte lächelnd sagen:
»Es gibt eben überall Wunder – nicht bloß in der weiten Ferne. «
Die Mondleute konnten sich von ihrem Schreck nicht so rasch erholen.
Knéppara lächelte.
Es lächelten aber nicht viele mit ihm.
Die Sache kam so überraschend; man hatte gar nicht mehr erwartet, daß ein Staat der Erdmänner die bunten Röcke der Massenmörder an den Nagel hängen könnte.
Und nun wars doch so gekommen.
Die Weltfreunde priesen Mafikâsus Vorsicht, der damals vor vierzig Jahren verlangt hatte, daß die Gegner des großen Fernrohrs erst dann ihren Willen haben sollten, wenn drei Staaten das stehende Heer abgeschafft hätten.
Nun waren aber noch zehn Jahre hin bis zur großen Entscheidungsstunde.
Bis dahin konnten zwei weitere Staaten ihre jetzt von den meisten Mondleuten gefürchteten friedensfreundlichen Reformpläne doch noch durchsetzen.
Somit schwoll die Beunruhigung immer mehr an.
Und während nun alles für die Freunde des großen Fernrohrs auf dem Spiele stand, geschahen am Himmel abermals neue Wunder.
Ein ziemlich ferner Stern, den man nur mit dem Teleskope des Bleikraters sehen konnte, hatte seine Form verändert und wurde zum Stäbchen, und dieses Stäbchen wurde immer größer und größer – als wenn sich der Stern wie ein Stock, dessen Knopf man bisher nur gesehen, aufrichtete.
Wie gerne hätten alle Weltfreunde jetzt wieder das große Fernrohr gehabt!
Die Erdfreunde waren mit den Jahren auch schon Freunde des großen Rohrs geworden, denn die Beobachtung der dummen Erdmänner machte auf die Dauer wirklich keinen Spaß.
Die große Revolution auf der Erde konnte dergroßen Revolution auf dem Monde das Genick brechen – das sahen alle ein.
Und da wurde denn die Spannung auf dem Monde fast ermüdend; alle Teleskope, die die Erde beobachteten, wurden von zahllosen Mondleuten immerzu umlagert – denn jeder wollte in die Zukunft schauen und erfahren, ob noch andre Staaten auf Erden soldatenmüde werden könnten.
Im Laufe der Jahre hatte sich der irdische Militarismus ganz erheblich vergrößert – fast verzehnfacht.
Und das war dadurch gekommen, daß viele Staaten, die so lange kein stehendes Heer gehabt hatten, dieses einführten.
Diese neuen Militärstaaten kamen nun nicht für den Mond in Frage.
Aber durch diese neuen Militärstaaten waren einzelne der alten arg in den Hintergrund gedrängt worden, und es durfte sich niemand wundern, wenn von diesen alten verdrängten Militärstaaten einzelne ihre ganze Rüstung fallenließen, sobald sie annehmen konnten, daß allein die Zwietracht der Nachbarn ihnen etwas Unantastbares verleihe.
Das machte die Mondvölker bitter und gereizt.
Es fehlte nicht an Stimmen, die diese ganze Wettgeschichte für bodenlosen Leichtsinn erklärten und die Schuld natürlich den Ratsherren in den Ballonbauch schoben.
Der Unmut wuchs.
Knéppara hörte manches böse Wort.
Mafikâsu mußte ebenfalls viel hinnehmen.
Man sah immer öfter – einen Mondmann grün anlaufen.
Obgleich sich nun jeder Mondmann der grünen Hautfarbe schämte und gegen jede Ärgerstimmung nach Kräften ankämpfte, so durfte doch nicht geleugnet werden, daß die grüne Farbe am Leibe gar nicht mehr so großen Schrecken erregte und auch gar nicht mehr so furchtbar unangenehm berührte – wie früher.
Und während all dieser Unruhen, die überall ein gewisses Revolutionsparfüm erzeugten, geschahen am Himmel unaufhörlich weitere Zeichen und Wunder.
Aus dem gelben Nebelfleck der sechsten Region löste sich eine große durchsichtige Scheibe los, die allmählich rund wurde und Karminfarbe erhielt.
Und diese runde Scheibe vergrößerte sich und schwebte langsam durch den Hintergrund des Raumes.
Und die Sterne, die sich hinter der karminroten Scheibe befanden, erschienen im Roten als blaue Punkte und zitterten als solche heftig hin und her – die Sterne vor der roten Scheibe blieben in ihrer zumeist goldenen Naturfarbe unbeweglich.
Und dieses Farbenspiel von Rot, Blau und Gold wirkte in den Teleskopen entzückend, obgleich es dem bloßen Auge selbst in der Nacht vollkommen unsichtbar blieb.
Herrlich sah hinter der roten Scheibe der Stockstern aus, der als schnurgrade blaue Linie die rote Scheibe scheinbar in zwei Hälften zerschnitt.
Man denke sich eine große karminrote Scheibe übersät mit blauen und goldenen Sternen und durchschnitten von einer blauen Linie, die sich rechts und links als Goldlinie fortsetzt.
Die ersten Mondmänner der Wissenschaft konnten sich nicht an eine diesem Scheibengebilde analoge Erscheinung erinnern, und über Natur und Bestimmung dieses astralen Lebewesens ließen sich nicht einmal Hypothesen konstruieren; jeder feste Stützpunkt fehlte, ein größeres Teleskop hätte hier sicherlich sofort aufklärend gewirkt.
Die Stimmung der Mondmänner ward eine recht verdrießliche. Doch es blieb ihnen nicht viel Zeit, über die unglückliche Lage der Verhältnisse lange nachzudenken.
Im Bleikrater wird abermals eine äußerst interessante Entdeckung gemacht; man beobachtet eines Abends zwei kleine Nebelflecke und bemerkt, daß sie sich einander mit rasender Geschwindigkeit nähern. Die Sache sieht gleich beängstigend aus.
Die beiden Nebelflecke bleiben plötzlich dicht nebeneinander stehen, und Wolken – violette Wolken – dampfen aus den Nebeln empor. Und zu gleicher Zeit werden die Sterne der Umgegend brandrot.
Und aus den Wolken schießen riesige Blumen heraus, die an die Blitzblumen erinnern; tausend Adern durchschlängeln diese Blumen, und die Adern bekommen dicke Köpfe und Gliedmaßen, die Händen ähneln – und die Hände des einen Flecks schlingen sich um die Hände des andern Flecks und scheinen miteinander zu ringen.
Und unten aus den Nebelflecken fliegen fortwährend Sterne heraus – wie Kugeln; und die Kugeln aus dem einen Fleck gehen in den andern Fleck hinein.
Und dieses Schauspiel währt volle drei Jahre – und währenddem erhalten all die brandroten Sterne der Umgegend langsam andre Formen.
Die Mondleute erklären anfänglich dieses großartige Weltschauspiel für einen Kampf, aber Zikáll bemerkt sehr richtig, daß es sehr einseitig wäre, astrale Verbindungen und Entwicklungen aus feindseligen Empfindungen heraus zu erklären; es sei doch eine primitive Vorstellung vom kosmischen Reichtum, wenn man annehmen wollte, daß astrale Lebewesen immer bloß wie die Würmer der Erde zwischen Ab- und Zuneigung herumpendeln müßten.
Die Zahl der photographischen Aufnahmen von diesen beiden aneinandergeratenen Nebelflecken, die fürs bloße Auge zusammen bloß einen einfachen Stern siebenter Größe bilden, wächst ins Ungeheuerliche.
Die Erde wird währenddem beinahe vergessen.
Im vierten Jahre des Weltwunders schlagen plötzlich Flammen aus den beiden Flecken heraus, und die Flammen nehmen die Gestalt riesiger bunter Scheinwerfer an.
Und dann werden die beiden Nebelflecke immer kleiner, und schließlich entdecken die Mondleute, daß die Scheinwerfer aus unzähligen kleinen Sternen bestehen, die in Gasform hinausfliegen ins All – und im Hintergrunde des Weltraums allmählich verschwinden.
Und dann werden die Nebelflecke ganz unsichtbar – und die Scheinwerfer verblassen.
Und darüber sind abermals drei Jahre verflossen, so daß noch vier Jahre bis zu der großen Entscheidungsstunde hin sind.
Viele Mondleute erinnern sich anfänglich gar nicht, worüber die Entscheidungsstunde entscheiden soll; ein Rausch hat alle gepackt, und sie können sich, als von dem großen Weltschauspiel schlechterdings nichts mehr zu entdecken ist, in die alten Verhältnisse von Mond und Erde gar nicht zurückfinden.
Jetzt aber macht sich die Erde in recht unangenehmer Art bemerkbar; ein zweiter Staat dieser Erdmänner hat sein stehendes Heer abgeschafft.
Und dieser zweite Staat zählt mit.
Und das wirkt – als käme plötzlich eiskalte Ätherluft in die alten Mondkrater hinein.
Der Weltrausch ist mit einem Male verflogen.
Den Mondvölkern ist so zumute, als wäre jetzt alles zu Ende, und in leidenschaftlichen Reden bricht ein Grimm durch —
»Man hätte nicht Rücksicht nehmen sollen – auf Knéppara und Mafikâsu – man hätte niemals die Entwicklung des Mondes von der Entwicklung der lächerlichen Erdvölker abhängig machen sollen.«
In dieser und ähnlicher Tonart sprechen jetzt Unzählige.
Einzelne Mondleute schlagen vor, den Ratsherren und Führern auseinanderzusetzen, daß die Beschlüsse im Ratskrater Gültigkeit nicht mehr besäßen.
Die Ratsherren und Führer boten alles auf, die ergrimmten Völker zu beschwichtigen, und erklärten, daß man das Weitere erst abwarten müsse – noch sei ja nicht alles verloren.
Die Weltfreunde wollten die großen Bohrarbeiten beginnen – ohne jede weitere Rücksicht – auch ohne die Hilfe der Erdfreunde.
Es schien eine ganz neue unerwartete Revolution im Anzuge zu sein.
Da traten aber die Führer und Ratsherren sehr energisch auf und erklärten, daß sie allen Arbeiten geschlossen fernbleiben würden, falls man die Unantastbarkeit der Ratsversammlungsbeschlüsse in Frage stellen sollte.
Das half denn doch.
Die Volksmassen sahen bald ein, daß sie allein ohne Führer und Ratsherren kein neues Teleskop erbauen könnten – geschweige denn das große mit der Monddurchmesserlänge.
»Mit Gewalt ist auf dem Monde nichts zu machen!« riefen die beiden Rasibéffs.
Knéppara ließ sich nicht sehen.
Und Zikáll erklärte in der großen Versammlungsgrotte:
»Die große Revolution, die auf dem Monde stattfinden soll, wird niemals eine von den Massen dirigierte Revolution sein. Von derartigen Revolutionen träumen wohl zuweilen die Erdmänner, uns aber ziemt solch ein kopfloses Vorgehen nicht. Wir habens doch nicht nötig, uns gegenseitig an die Kehle zu packen. Warten wir erst ruhig ab, ob auch der dritte Staat der Erdleute die Waffen an den Nagel hängt.«
Und die Mondvölker warteten dieses ab – allerdings in einer Stimmung, die allmählich den Führern und den Männern der Wissenschaft recht unbequem wurde.
Glücklicherweise trat ein neues Wunder am Himmel hervor.
Wiederum war das Teleskop des Bleikraters zuerst in der Lage, das neue Wunder als solches zu erkennen.
Die Sterne des Himmels erhielten sämtlich einen neuen Glanz – selbst die Erde schien anders zu leuchten.
Es war so, als wenn sich über die ganze Welt ein zarter opalisierender Schleier gebreitet hätte.
Auch dieses Phänomen ließ sich mit bloßem Auge nicht wahrnehmen – so zart war es.
Aber es existierte; nach und nach konnten es siebenundzwanzig Teleskope konstatieren.
Zikáll gab eine Erklärung der rätselhaften Erscheinung.
»Wir gehen eben«, sagte er lächelnd, »mit unsrem Sternhaufen durch eine andere Weltgegend durch, in der es andre astrale Wesen gibt, die feiner sind als unser grobkörniges Sonnensystem. Wir werden dem flimmernden Gassterne, in dem wir uns befinden, wahrscheinlich als Fremdkörper etwas lästig fallen, und es ist möglich, daß der Feine den Groben wieder abstößt. Es läßt sich aber auch denken, daß der Grobe so grob ist, daß er dem Feinen gar nicht zum Bewußtsein kommt. Warten wir ab, ob uns die Welt fürderhin nur noch in Opalgeflimmer erscheinen soll – oder ob sie wieder so wird, wie sie für uns so lange war. Warten wir auch das ab – wir sind doch ans Abwarten gewöhnt. Jedenfalls könnten wir, wenn wir das große Rohr erst hätten, nach meiner Meinung bald konstatieren, daß wir im Jahre mindestens durch sechs derartiger feiner astraler Weltwesen durchgehen, ohne was Weiteres davon gewahr zu werden. Unser Wahrnehmungsvermögen ist überhaupt sehr beschränkt, solange wir nicht sensiblere Instrumente besitzen, die leider fürs Auge größer sein müssen als unsre alten.«
Die Erscheinung verschwand, als nur noch ein einziges Jahr bis zur Entscheidung hin war.
Und da wandte sich denn wieder das ganze Interesse den militärischen Verhältnissen der Erdvölker zu.
Die Mondleute lachten recht viel und auch recht herzlich darüber, daß sie einer so untergeordneten nebensächlichen Angelegenheit so viel Aufmerksamkeit entgegenbrachten aber es ward ihnen auch recht unheimlich bei der Affaire zumute.
Die einmal durch derartige Wettspiele erledigten Ratsfragen durften nach uralten Satzungen nie wieder aufs Tapet gebracht werden.
An ein Umstoßen dieser alten Satzungen war von seiten der Führer und Ratsherren gar nicht zu denken. Und gegen deren Willen ließ sich einfach nichts machen, da die stets geschlossen vorgingen.
So hing denn alles davon ab, ob der dritte Staat der Erdmänner die bunte Kriegsrüstung auszog oder nicht.
Langsam nahte der Tag der Entscheidung.
Die Todesgrotten waren von allen verlassen, da sich diejenigen, die ihre Wiedergeburt erwarteten, so rechtzeitig unten eingefunden hatten, daß sie die große Entscheidungsstunde oben miterleben konnten.
Zwei tolle Meteore wurden nun noch entdeckt – und zwar grade an den Teleskopen, die den Erdball beobachteten.
Es waren Gasmeteore, die zwischen Mond und Erde schwebten und immerzu wie Doppelsterne umeinander kreisten, bis sie plötzlich zusammenfielen und dabei einen großartigen Funkenregen in violetten und zinnoberroten Farben nach allen Seiten verstreuten – von den Funken flogen sehr viele zur Erde und beinahe ebensoviele zum Monde – die meisten zergingen im Äther – ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen.
Dieses kleine lustige Schauspiel erheiterte die erregten Beobachter auf dem Monde ganz außerordentlich, da es auch in den kleinen Ferngläsern, die die Mondleute stets in ihrem Rucksacke haben, sichtbar war.
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In der letzten Nacht, als der Mond für die Erde ganz dunkel wurde, leuchteten die Goldkäfer auf den knisternden Moosfeldern viel heftiger als sonst.Die Mondleute umlagerten die Krater, in denen die Erdfreunde die Erde beobachteten – und unaufhörlich wurde der Inhalt der letzten Photographien bekanntgegeben.
Und die Hände der Mondleute zitterten.
Jetzt mußte sich endlich das Schicksal der großen Revolution entscheiden.
Und da zuckten die Mondvölker plötzlich zusammen – und blitzschnell verbreitete sich die Kunde, daß ein dritter Staat der Erdmänner seine stehenden Heere abgeschafft hätte.
Mafikâsu griff krampfhaft mit beiden Händen in die Luft und flog wie eine Leuchtkugel empor.
Zikáll schrie auf – und lachte – und ließ den Kopf sinken.
Die beiden Rasibéffs verzerrten ihre Gesichter und wurden grün.
Eine maßlose Wut bemächtigte sich der Weltfreunde, die in ein paar Augenblicken sämtlich grün wurden – und wie sinnlos durch die Lüfte flogen – wobei die aufgequollenen Bäuche dröhnend aneinanderstießen.
Die dumpfen Paukentöne durchdröhnten das ganze Land.
Und die Goldkäfer flogen auch alle empor und schwirrten um die Köpfe der grünen Mondmänner rum.
Und die Ratsherren wußten nicht, was sie tun sollten.
Und die Führer riefen wütend:
»Ruhe! Ruhe!«
Und das half nichts.
Da schwebte aus dem Bleikrater der große Knéppara heraus – der rot war – wie ein Feuerball.
Und Knéppara erschrak, als er so viele grüne Mondmänner sah.
Und die Grünen glaubten, Knéppara wolle sich triumphierend zeigen.
Und die Grünen brüllten vor Wut- und grüne elektrische Funken sprangen blitzend aus ihren Leibern.
Aber Knéppara schrie jetzt, während er hoch über dem Bleikrater schwebte:
Die Weltfreunde haben gesiegt! Ich verkünde meinen Gegnern, daß die Beobachtung der Erde zu Ende ist. Htirt mich doch! Ich habe ja die Wette verloren. Hört doch!«
Da sahen sich die Grünen erschrocken an, doch der Rote fuhr fort:
»Der dritte Staat zählt ja nicht mit – der Staat existierte ja vor fünfzig Jahren noch gar nicht. Ich freue mich von ganzem Herzen, daß die Erdfreunde die Wette verloren haben. Es lebe die große Revolution! Es lebe das große Teleskop! Seid froh! Werdet wieder rot!«
Und – da ging ein Schauer durch die Lande.
Und ein unbeschreiblicher Jubel brach nach diesen Worten los.
Und die Grünen waren im Handumdrehen alle rot – alle rot.
Wie das aussah!
Erst bildete sich ein roter Ring um den Bleikrater.
Der Bleikrater lag in der Mitte der bewohnten Mondseite. Und dann wurde der runde rote Ring, der aus lauter Mondleuten bestand, gleichmäßig nach allen Seiten immer breiter und breiter – wellenförmig- als wär ein Stein in ein Wasser gefallen, das rot werden kann – in ein grünes Wasser – denn vordem waren die Mondleute alle noch grün.
Und dann war nach ein paar Augenblicken die ganze Halbkugel rot – wie ein Feuermeer.
Und der Jubel rauschte nur so durch die dicke Luft.
Die Goldkäfer umschwirrten nun die Köpfe der Roten – wie sie vorhin die der Grünen, die nicht mehr da waren, umschwirrt hatten.
Und wie Goldstaub funkelten die Goldkäfer in dem roten Feuermeer. Die Seligkeit ward zur Raserei.
Und alle flogen jetzt auf den Bleikrater zu, so daß es aussah, als wenn ein kuppelförmiges rotes Pilztier seinen Krinolinenleib aufzöge und zu einer dicken Kugelmasse würde.
Und diese rotglühende Kugelmasse, zu der aus allen Kratern immer mehr Mondleute kamen, fing an sich zu drehen.
Und dann umkreiste diese rote Masse den Bleikrater siebenmal – langsam und feierlich.
Und Knéppara schwebte oben hoch überm Bleikrater, der jetzt gar nicht zu sehen war, mit Mafi, Zikáll und den Rasibéffs in der Mitte.
Und alle schrien und lärmten.
Und dann ward es ganz still.
Und dann schlugen sich alle auf den Ballonbauch – daß das Gedröhne so furchtbar wurde – wie ein einziger anhaltender Donnerton.
Und es durchdröhnte die Luft dieser einzige gewaltige Paukendonnerton sieben Stunden lang.
Danach wards abermals still.
Und dann löste sich die rote Masse auf – und die kleinen Mondmänner sprühten wie die Funken eines großen Feuers umher – die einen flogen zu den Sternen empor – die andern hinunter in die Krater.
Und die Freude war groß.
Die Freude rüttelte alles auf und wirbelte dann alles durcheinander.
Und nun ward die große Revolution auf dem Monde mit einem Schlage zum Ereignis; die hundert Ratsherren beschlossen, den Führern der Fabrikgrotten unumschränkte Machtbefugnisse über sämtliche Mondvölker zu verleihen.
Und die Führer der Fabrikgrotten geboten – alle Tätigkeit an den verschiedenen Kraterteleskopen, in den Museen und Bibliotheken – sofort einzustellen.
Und die große Bohrtätigkeit begann.
Da viele Maschinen in der Nähe der Todesgrotten angeschraubt wurden, so mußten diese durch schalldämpfende Portieren aus Moosfaserstoffen an allen Seiten abgeschlossen werden; es wurden nach den Aufregungen der letzten Zeit sehr viele Mondleute müde; doch mit diesem Umstande war gerechnet worden.
Über hundert Jahre nahm nun die große Bohrtätigkeit sämtliche Mondmänner ganz und gar in Anspruch.
Es war nur Maschinenarbeit – doch die Maschinen mußten hergestellt, transportiert und bedient werden; die Stützvorrichtungen und Berechnungen nahmen auch viele Hände und Köpfe in Anspruch.
Aber schließlich ward es Licht.
Und man gelangte in eine große große Glasgrotte, durch deren bunte farbenglühende Nischen und Wände das Sonnenlicht drang- wie ein stilles Abendlied am Flötenkrater.
Nach weiteren hundert Jahren hatte man eine ganze Anzahl weiterer Glasgrotten kennengelernt.
Des Staunens und Bewunderns war kein Ende – denn jede Grotte hatte ein neues komplizierteres Farbenwunder gezeigt.
Und je weiter man vordrang- um so heller und strahlender wurden die Grotten.
Und die Luft ließ nichts zu wünschen übrig.
Die unausgesetzte Arbeit spannte die Mondvölker derartig ab, daß sie sich, als dreihundert Jahre nach der Revolution verflossen waren, ganz gleichgültig allen ferneren Ereignissen gegenüber verhielten.
Selbst die wundervollen bunten Licht-, Glanz-, Brand- und Farbeneffekte der immer wieder neu wirkenden Glasgrotten vermochten eine bemerkenswerte Erregung nicht mehr hervorzurufen.
Die Leiter der Fabrikgrotten verfolgten mit zäher Unerbittlichkeit ihre Ziele.
Und als nun die müden Arbeiter endlich nach vierhundert Jahren die große natürliche Linse, von der Zikáll so viel geredet hatte, erblickten – da ging bloß noch ein langer Seufzer durch das Innere des Mondes.
Und die Hälfte der Arbeiter schwebte traurig zu den Todesgrotten, um durch eine neue Wiedergeburt wieder lebensfähig zu werden.
Zikáll hatte also recht gehabt – die große Naturlinse, die einen Durchmesser von mehreren Meilen besaß, war in der Mitte der gläsernen Mondseite entdeckt worden.
Aber es kam noch mehr.
Bald entdeckte man auch in anderen Grotten, die an der Oberfläche lagen, große Glaslinsen, die sich ebenfalls für Riesenteleskope eigneten.
Und da beschlossen denn die hundert Ratsherren, deren Zahl immer wieder, wenn einzelne müde geworden waren, aus den Führern ergänzt wurde, auch diese kleinen Naturlinsen zu Teleskopzwecken zu verwerten.
Die Grotte mit der großen Mittellinse war im Innern eine Rubingrotte und bestand aus lauter kolossalen roten Brillanten, die schreckliche Brandglut ausströmten, so daß man bei Tageslicht nicht lange dort sein konnte.
Überhaupt: sämtliche Grotten, die an der Oberfläche lagen, zeigten sehr viele Brillanten und Edelsteine in unsäglich vielen neuen Farben und Kristallformationen, so daß es eine große Freude war, in diesen Brillanten-Grotten zu weilen.
In den Glaslinsen zeigte sich glücklicher- und seltsamerweise kein einziger Brillant – während doch das Innere der Glasgrotten so viele aufwies; die Linsen waren sämtlich wasserklar und auch von Meteoren nicht beschädigt.
Die natürlichen Glassäulen und die herrlichen Nischen, Galerien und Schluchten aus Glasgebilden und edelsten Steinen wirkten allmählich durch all den blitzenden, funkelnden und brennenden Reichtum der immer wieder neuen Formen- und Farbenkompositionen – wiederbelebend auf die ermüdeten Mondvölker – wie frischer Blütenduft wirkte das neue Grottenreich.
Und dann wurden die Teleskope zusammengebaut- sowohl das mittlere große – wie auch zwölf seitwärts stehende kleinere, die allerdings recht beträchtliche Dimensionen durchquerten – und zum großen Rohr in demselben Verhältnisse standen – wie in einem aufgespannten Regenschirm die spannenden Querstangen zum Stock.
Die Zwischenlinsen, die geschliffen werden mußten, machten die meiste Arbeit – mancher Mondmannsmund lernte das Seufzen dabei.
Jedes der dreizehn Rohre führte zunächst in den Ausgangspunkt der Bohrarbeiten, den man früher für den Mittelpunkt des Mondes gehalten hatte. Und von diesem Punkte aus ging das mittlere Riesenrohr stockgrade nach der Mondseite, die der Erde zugewandt ist – bis in den Bleikrater, der das Zentrum der bewohnten Halbkugeloberfläche bildet.
Man denke sich einen Regenschirm aufgespannt – und die Vorstellung wird komplett sein; nur vergesse man nicht, daß das Schirmtuch der Glasseite entspricht.
Diese riesenhaften Teleskope sollten so eingerichtet werden, daß Beobachtungen und photographische Aufnahmen an verschiedenen Stellen des großen Rohres möglich wurden; vom Bleikrater bis zu den Todesgrotten schuf man sieben undzwanzig Rohrstationen mit kompliziertesten Apparaten.
Auch ganz neue Apparate zur Beobachtung der Licht- und Wärmespektren wurden in den Fabrikgrotten hergestellt.
Das Gehämmer und Geklopfe ward vonJahrzuJahr stärker.
Die Metalle klangen oft melodisch zusammen – doch nur selten.
Vom Bleikrater bis zur großen Linse warens gute tausend Meilen.
Die ungeheure Arbeit wirkte nach und nach ganz eigenartig auf die Gemütsverfassung der armen Mondmänner ein; die waren an eine derartig ununterbrochene Handtätigkeit gar nicht gewöhnt – es bildete sich viel Horn in den Handflächen.
Die Krater, in denen früher so regelmäßig Beobachtungen des Himmels und der Erde stattgefunden hatten, standen nun schon jahrhundertelang in stiller Einsamkeit da.
Niemand fand die Zeit, die alten Räume, an die sich so viele Erinnerungen knüpften, wieder mal aufzusuchen.
Und am Himmel und auf der Erde konnten die kolossalsten Wunder geschehen – die Mondleute bemerkten davon nichts.
Selbstverständlich hatte man die alten zurückgesetzten Apparate so sorgsam umwickelt und eingepackt, daß sie Schaden nicht leiden konnten.
Auch die Museen und Bibliotheken liefen nicht Gefahr, zu verderben – dafür war gesorgt.
Aber für die Köpfe der Mondleute war weniger gesorgt worden.
Die Führer der Fabrikgrotten nutzten ihre Machtstellung ganz rücksichtslos aus – und gestatteten keine andre Beschäftigung den Mondleuten – als die an dem großen Werke.
Und bald warens volle tausend Jahre, daß die Mondleute so unablässig arbeiteten.
Die Zeit war vergangen – man wußte nicht wie.
Aber da kam es einigen Ratsherren – und besonders dem Knéppara – so vor, als müßte nun notwendigerweise die große Arbeit mal unterbrochen werden.
»Das furchtbarste Gefängnis«, sagte er in der Ratsversammlung, »kann nicht einen so verheerenden Einfluß ausüben – als diese ständige mechanische Tätigkeit. Ich habe diese schlimmen Folgen der großen Arbeit damals vor tausend Jahren vorausgesehen und gefürchtet. Aber Ihr wolltet nicht hören.«
Und Knéppara schlug vor – zehn Jahre zu ruhen.
Auf den Amethystsäulen fand danach wieder eine Abstimmung statt.
Zuhörer wie sonst waren in der Ratsgrotte diesmal nicht da.
Und der Knéppara wurde wieder überstimmt; die Führer der Fabrikgrotten waren der Uberzeugung, daß in guten drei Jahrhunderten alles fertig sein würde – man müßte fest bleiben.
Knéppara setzte es danach bloß durch, daß einzelne Arbeiter jährlich fünfhundert Stunden von der Arbeit befreit werden konnten.
»Ihr seid grausam!« sagte Knéppara – und bat, ihn sofort fünfhundert Stunden hindurch allein zu lassen.
Dem Knéppara ward die Bitte selbstverständlich gewährt; dabei versicherten aber die Führer der Fabrikgrotten mit erhobenen Händen, daß sie nach bestem Wissen und Gewissen handelten – ein Nachlassen in der Arbeit setze das ganze große Unternehmen den größten Gefahren aus.
Und danach suchten sich wieder die Ratsherren durch die kolossalen Weltbilder, die ihnen später beschert werden würden, zu berauschen.
»Dieser Zukunftsrausch«, sagte Zikáll, »hat uns bereits tausend Jahre aufrechterhalten – er wird uns auch über die nächsten drei Jahrhunderte hinweghelfen.«
Und mit diesem Troste flogen die Herren vom Ratskrater wieder eilig davon und nahmen die ihnen zugewiesene Arbeit von neuem in Angriff.
Knéppara aber saß nun hoch oben am Rande des Zinnkraters und starrte die volle, rotglühende Scheibe des Erdgestirns an, das die Moosfelder des Mondes mit weichem Licht erfüllte.
»Diese Erdmänner!« sagte er leise in Gedanken zu den Nachtwinden“wer hätte das vor tausend Jahren gedacht! Heute kümmert sich keiner mehr um die Erdmänner. Wir wissen gar nicht, was sie tun; sie können bereits sämtlich ausgestorben sein – sie können sich auch heute noch gegenseitig totschießen – sie können sich auch gegenseitig aufessen – und dabei ruhig weiterleben – ein anderes Leben. Wer kann das wissen? Wir jagen einem größeren Ziele zu. Und es werden noch drei Jahrhunderte vergehen – bis wir wieder was von dem Leben der Erdmänner erfahren. Vielleicht haben auch sie eine große Revolution erlebt. Vielleicht können wirs nach drei Jahrhunderten gar nicht mehr konstatieren, ob die Erdmänner eine große Revolution erlebten – oder nicht. Vielleicht sind die Folgen der großen Revolution schon wieder verweht. Es ist doch traurig, daß ich von alledem nichts weiß.«
Goldkäfer schwirrten um Knépparas Kopf.
Feine Musik tönte aus dem Zinnkrater heraus – so wie von fernen fernen Gesängen, die weder traurig noch heiter sind.
Die Sterne funkelten.
Und die Erde glühte.
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Als dreizehnhundert Jahre nach der großen Revolution auf dem Monde verflossen waren – da saßen alle Mondleute an ihrem neuen großen Riesen-Fernrohr – und sahen die große Welt ganz in der Nähe.Und was die Mondleute sahen, berauschte sie so, daß sie ganz kopflos wurden – und anfingen, wirre Reden zu führen.
Das schlug dem Faß den Boden aus.
Das war mehr als großartig.
Das spottete jeder Beschreibung.
Das ging über die Hutschnur.
So gewaltig hatte sich keiner die Welt vorgestellt.
Jetzt erst gingen den Mondleuten die Augen auf.
Und die Augen wurden ihnen feucht, und sie fingen an zu weinen – laut zu weinen – vor übergroßer Seligkeit.
Und jetzt bedauerten sie nicht mehr, daß sie ausgeschlagene dreizehn Jahrhunderte rastlos gearbeitet hatten, ohne Auge für die Welt zu haben.
Jetzt durften sie dafür um so mehr Auge für die Welt haben; jetzt konnten sie wieder leben – wie früher – und noch anders.
Und der große Mafikâsu, umgeben von seinen beiden Rasibéffs, hielt eine lange Rede, in der er unter anderem auch bemerkte:
»Wenn die Erde durch den Bleikrater durchsehen könnte, so würde der Mond bloß das Fernglas der Erde sein. Der Mond aber ist jetzt ganz Auge. Das wollte er immer sein – das sagte ich schon vor zwei Jahrtausenden. Vielleicht bilden jetzt Erde und Mond zusammen bloß einen Stern – dann wäre der Mond das große Sehorgan dieses Doppelsterns – und die Erde wäre dann bloß eine Art Ballonbauch. Vielleicht steckt grade in diesem Umstande das Motiv für die schwache Entwicklungsfähigkeit des Sterns Erde. Nun, meine verehrten Weltfreunde, ob dem so ist, wie ich sagte – oder ob dem nicht so ist – das kann uns ja eigentlich ganz gleich bleiben. Aber eines wollen wir heute nicht vergessen: Wir blicken heute die Welt mit den Naturlinsen des Mondes an, und uns muß zum Bewußtsein kommen, daß wir mit denselben Organen die Welt anblicken – mit denen unser Stern die Welt anblickt. Wir sind dadurch mit unserm Stern eins geworden – einig. Und weil wir so ganz eins und einig sind mit unserm lieben Monde – deshalb sind wir so glücklich. Dieses wollen wir nicht vergessen.«
Da ward es still am großen Rohr – und Mafis Worte, die er im Mittelpunkte des Mondes gesprochen hatte, gingen am langen Fernrohr und an den zwölf kürzeren, die zu den kleineren Naturlinsen führten, immerzu auf und ab.
Und die Mondleute begriffen plötzlich, daß sie mit ihrem Stern zusammen ein einziges einiges Wesen bildeten.
Und die Mondleute trommelten nicht auf ihren Ballonbäuchen – sie brachten ihre feierliche Stimmung durch ein langes großes Schweigen zum Ausdruck.
Die Todesgrotten waren jetzt wieder ganz leer, da jeder dabei sein wollte – wenns losging.
Die Benutzung der neuen Apparate begann an allen Punkten zu gleicher Zeit.
Und das war ein großer Augenblick.
Und die Mondleute fühlten, daß sie jetzt viel mehr waren als früher; sie hatten es so weit gebracht, daß es ihnen vorkam, als wären sie viel zu weit gekommen.
Und diese Erkenntnis hob ihre Brust und machte, daß ihre hellblauen Augen leuchteten – und daß ihre Leiber wieder so rot wurden wie glühende Kohlen.
Und was die Mondleute nun durch ihre neuen Apparate sahen – das wirkte so überwältigend, daß den roten Weltbetrachtern anfänglich ganz der Atem wegblieb.
Das kribbelte und wibbelte auf den nächsten Fixsternen von unzählbaren Geschöpfen: da gabs solche, deren Leiber so dünn wie feinste Haare waren – und andre Wesen wieder, die meilenbreite Leiber hatten. Auch solche Geschöpfe gabs, die sich unsichtbar machen konnten – auch solche, die bald klein und bald groß aussahen – auch solche, die mit ihrem Stern fest zusammenhingen, so daß jeder Wurm-Kopf seinen Stern für seinen Unterleib halten konnte.
Und wie sahen erst die Sterne selber aus, die jetzt so zu sehen waren, als schwebten sie ganz dicht neben dem Monde dahin!
In den Nebelflecken gabs eine solche Fülle von neuen nie geahnten Sternformen —
Unzählige Dinge harrten der Aufklärung.
Zunächst wußte niemand, wie er sich dieser Fülle von neuen Erscheinungen gegenüber benehmen sollte.
Es war wirklich zu viel auf einmal.
Und nun wurden auf Knépparas Bitten auch die alten kleinen Kraterteleskope wieder instand gesetzt; sie hatten in den dreizehnhundert Jahren nur wenig gelitten.
Und die alten Museen und Bibliotheken wurden ebenfalls wieder geöffnet; da zeigte sich aber, daß manche Photographie infolge schlechter Verpackung vollkommen verblaßt erschien; auch verschiedene Papierqualitäten hatten sich nicht bewährt.
Doch diese Verluste wurden nicht zu hoch angeschlagen.
Mit großer Neugier ließ Knéppara eine Reihe von Teleskopen auf die Erde richten; er wollte doch zu gerne wissen, was aus den Erdmännern geworden sei.
Und bald wußten die Mondleute, daß die Erdleute nur noch ganz kleine Soldatenscharen unterhielten, die nicht mehr zu großen Kriegen, sondern nur noch zum Schutze gegen die Verrückten, deren es auf Erden nicht wenig gab, gehalten wurden.
»Es ist doch«, bemerkte der eine Klambátsch, »sehr seltsam, daß die Erde so viele Wesen leben läßt, die eigentlich infolge Mangels an Vernünftigkeit nur zerstörend wirken.«
»Der Stern Erde«, bemerkte Knéppara, »gehört zu den ganz abnormen Sternen, die vielleicht in der Welt nur den Beweis erbringen sollen, daß die große Welt auch imstande ist, die größten Dummheiten zu machen – daher das schnelle Absterben der irdischen Kreatur! Von diesem Standpunkte aus war auch das frühere Kriegswesen der Erdleute durchaus entschuldbar. Man sieht nicht ein, warum Kreaturen, die so unvollkommen sind, so ötepetöte mit ihrem Leben umgehen sollen. Das ganze Mordsleben auf Erden erzeugt, wenn mans ohne Mitgefühl von oben herab betrachtet, durchaus komische Effekte. Und wir haben daher wohl ein Recht, den Stern Erde zu den komischen Sternen zu rechnen. Dieser Umstand erklärt wohl mein Interesse für die Erde – mehr als alles andre. Ich liebte wohl unbewußt nur das Komische an ihr. Der Erde würde doch sehr viel fehlen, wenn ihr die lächerlichen Seiten fehlen sollten!«
Und diese Worte des weisen Knéppara erhielten durch die weitere Beobachtung der Erde noch eine ganz besondere Bedeutung; es stellte sich nämlich heraus, daß die Erdleute ihr Gesellschaftsleben recht merkwürdig entwickelt hatten.
Während man früher auf Erden fortwährend von Krieg und Militarismus sprach, lenkte man jetzt alle Aufmerksamkeit auf die Ausbildung der feinsten gesellschaftlichen Umgangsform und schuf dabei ein derartig umständliches Zeremoniell, daß die ganze Jugendzeit der Erdmänner nur mit Erlernung der verschiedenen Anstandsregeln verbracht wurde. Im reiferen Alter gings dann an die praktische Verwertung der erlernten Regeln. Und wer im späteren Alter die Geschichte noch nicht ordentlich kapiert hatte, wurde unter militärischer Bedeckung in eine sogenannte Fortbildungsschule gesandt.
Und die Mondmänner konstatierten bald, daß die Erdmänner jetzt mindestens ebenso lebhaft zu bedauern wären – wie vor dreizehnhundert Jahren.
»Wenn dieses Zeremoniell«, sagte Knéppara, »nicht ein Beweis mehr ist, daß diese Erde zu den komischen Sternen gehört, so weiß ich nicht mehr, was ich sagen soll. Trotz aller Unappetitlichkeit hat dieser Stern doch so viel Drolliges, daß man ihm beinahe gut sein könnte.«
Die Mondleute lachten herzlich, als sie diese neuen Nachrichten vom Stern Erde kennenlernten.
Traten sich die Erdmänner früher mit Mordsinstrumenten zu nahe, so suchten sie jetzt das Sichzunahetreten durch so viel Zeremoniell zu verhindern – daß der jetzige Zustand mit allen seinen Umständen eigentlich ebenfalls einem permanenten Kriegszustande gleichkam, obschon jeder sich hütete, loszuschlagen.
Loso, der sich meist in den bunten Glasgrotten auflhielt, bemerkte sehr richtig:
»Die Erdmänner wollen den Bewohnern andrer Sterne nur was zum Lachen geben. Wir sollten den Erdmännern für ihre Absicht, die anderen Sternbewohner erheitern zu wollen, dankbar sein. Es wäre schade, wenn wir die Erdmänner nicht gelegentlich ebenfalls beobachten wollten. Wers will, sollte jedenfalls nicht gehindert werden.«
Und es wurden diejenigen, die gelegentlich die Erde beobachten wollten, nicht daran gehindert, aber allzuviel warens nicht.
Der Pflastermann sagte gelegentlich mal:
»Es scheint mir, daß wir gar kein Recht haben, die Organismen der Erdoberfläche für Dinge zu halten, die zur Erde gehören. Es wäre doch möglich, daß die Erde ihre ersten Organismen durch Meteore empfangen hätte. So was sagte schon ein Erdmann. Und wenn dem so wäre, so hätten wir in allen Pflanzen und Tieren der Erdoberfläche nur Fremdkörper zu erblicken, um die sich der Stern Erde gar nicht kümmert – die er einfach duldet, da er weiß, daß sie durch seine Haut nicht durchkönnen.«
Diese Worte gefielen dem Knéppara und dem Zikáll ganz außerordentlich; die Mondvölker aber ließen sich nicht die Zeit, diesen Gedankengang zu verfolgen.
Die kolossalen Ereignisse, die man jetzt durch die neuen Teleskope mit ihren großen Naturglaslinsen im Weltenraume beobachten konnte, nahmen doch alle Aufmerksamkeit fast ganz und gar in Anspruch.
Jetzt erst bemerkte man den überschäumenden, vernichten den Reichtum der Welt – wieviel auch >zwischen< den Sternen war.
Es zeigten sich nicht bloß Kreaturen, die aus so feinen Stoffen bestanden, daß die Luft dagegen wie Goldklumpen wirkte – es zeigten sich auch Eisgeschöpfe und Feuergeschöpfe.
Ganz was Natürliches war es, daß mehrere Sterne ineinander lebten.
Überhaupt: die Einfachheit des Lebens war nur sehr selten zu entdecken – fast alles hatte im Laufe der Zeit sehr komplizierte Formen angenommen.
Und es bedurfte schon eines großen Aufwandes von Scharfsinn, wenn einzelne Erscheinungen ein wenig aufgehellt werden sollten; die neuen Spektralapparate bewährten sich oft ganz gut.
Doch vieles blieb unverständlich.
Gleichzeitig wurde aber eine ganze Reihe von Instrumenten erfunden, mit denen eine Messung neuer Kräfte, die weder zur Wärme noch zur Elektrizität Beziehungen hatten, vorgenommen werden konnte.
Es bot sich überhaupt so viel Neues den Blicken dar, daß es einfach überwältigte und hinriß.
Ganz deutlich wars zu erkennen, daß die Anziehungskraft in den weiteren Fernen des Weltraums nicht mehr existierte und Wärme und Kälte auch nicht.
Die Formen der großen Sterne setzten immer wieder in Erstaunen.
Und die Zahl der Sterne!
Die Zahl konnte auf der ganzen Mondoberfläche nicht geschrieben werden – das war bald sonnenklar.
Die nahe Sonne verblüffte ganz besonders.
Ein derartig mannigfaltiges Leben hatte niemand in der Sonnenglut geahnt.
Das kribbelte und wibbelte.
Und die neuen Museen mit den Welt-Photographien füllten sich immer mehr.
Und jetzt empfanden die Mondleute eine ganz neue Lebenslust in sich.
Und es dauerte sehr lange Zeit, bis einer müde wurde; die Todesgrotten standen anfangs ganz leer.
Und dann lernten die Mondleute, wie sich die Sterne gegenseitig verständigten – und lernten dadurch verschiedene Sternsprachen kennen.
Und das riß hin – mit Gewalt.
Und es zeigten sich Sterne, die mit gewaltigen Sprachorganen einen ungeheuren Lärm machen konnten – und die Stärke dieses Lärms konnte gemessen werden – mit ganz neuen Apparaten!
Es war allen so, als tauchten sie tief tief in das ganze große Weltleben hinein.
Astrale Gestalten sausten oft wie Kometen mit komischen Gliedern durch die nächsten Planeten durch und blieben auch in diesen sichtbar; diese astralen Gestalten bestanden aus ganz besonderen Stoffen, die nur von besonderen Apparaten bemerkt und fixiert werden konnten.
Oft war allen so, als gingen sie unter in all diesem Reichtum – als würden sie verschlungen von der ungeheuren Lebensfülle.
Und zuweilen kams selbst den Führern so vor, als wärs denn doch zu viel.
Das kribbelte und wibbelte überall!
Und die Fülle der neuen Erscheinungen nahm immer mehr zu.
Es war immer mehr – immer mehr – zu sehen und anzustaunen – und zu erklären.
Und die Mondmänner starrten in das Weltleben hinein und waren ganz Auge- ganz Auge.
Und der große Mond wars auch.
»Das kann«, rief Mafikâsu, »niemals aufhören. Und so ist unsre Freude an dieser großen Welt unzerstörbar.«
Die Mondmänner waren selig.
Ihr Stern, der große Mond, drehte sich immerzu weiter um jenen drolligen Stern, der Erde hieß und ein komischer Stern blieb sein ganzes Leben hindurch – in jedem Jahrtausend ohne müde zu werden.
Die Mondleute wurden zuweilen recht müde – aber wenn sies wurden, so schwebten sie zum Pflastermann in die Todesgrotten – und aus denen kamen sie immer wieder mit neuen Lebenskräften heraus.
Und die große Welt blieb voll Lebensrausch – unaufhörlich.
Auch die große Welt schien niemals müde zu werden – immer wieder und wieder neue große Wunder zu offenbaren.
Und die Mondleute lebten in dem unaufhörlichen Leben der Welt – so als wäre das ihr Mondmannsleben.
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Index: Bücher – Die grosse Revolution
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