Das Perpetuum Mobile

Die veraltete Arbeit

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So lange die Menschheit existiert, hat man immer die Arbeit sehr hoch geschätzt.

Und d0r Arbeiter war immer sehr stolz auf sein Tun und Treiben, der nichtstu­ende Künstler und der unpraktische Dich­ter wurden immer vom echten Arbeiter so recht von oben herab behandelt.

Das wird nun ganz anders werden.

Der Arbeiter muß leider einsehen, daß all sein mühseliges stumpfsinniges Arbei­ten ganz überflüssig ist, da ja die Erde durch ihre perpetuierliche Anziehungsar­beit alles, was wir brauchen, ganz alleine besorgt.

Der Stolz des Arbeiters ist also ebenfalls dahin.

Die soziale Frage ist endlich gelöst.

Was nur die Sozialdemokratie zu dieser großen Arbeitsrevolution sagen wird!

O – Komödien an allen Ecken und Enden.

Mir tun nur die Satiriker leid, denn die werden sich auch plötzlich für überflüssig halten müssen.

Das Perpeh wäre auch eine ungeheuerli­che Demütigung des Menschenge­schlechts.

Der Stern Erde ist eben von erdrükkender Großartigkeit.

»Alles« redet zu uns eine eigene Sprache, wir müssen die Sprache nur verstehen lernen.

So wird der Stern Erde sprechen zur Menscheit:

»Was regt Ihr Euch so auf? Ihr braucht ja gar nicht in simpler Arbeit zu verkommen. Ihr braucht nicht mehr auf irdisches Jam­merleben zu schimpfen. Ihr habt auch nicht mehr das Recht, auf Eurer kleinen Hände Arbeit stolz zu sein. Nachdem Ihr das Perpeh »entdeckt« habt, müßt Ihr ja einsehen, daß ich Alles für Euch tue. Ihr habt früher gar nicht bemerkt, daß ich Jahrtausende hindurch ohne Unterbre­chung für Euch die ungeheuerlichste Fülle

von Arbeit leistete. Und jetzt könnt Ihr end­lich mal mehr sein als stumpfsinniges Vieh. Ihr könnt wie die Götter eine Welt schaffen in Eurer Phantasie. Was ich für Euch tat – ist mehr als Ihr ahnt. Betet mich an. Ich bin die Gottheit, der Ihr Alles ver­dankt – Alles – Alles!«

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